Wie Sie 1 Mio. US-Dollar einsparen können, durch weniger Abschreibungen auf Lagerbestände in der Lieferkette


So setzen Sie Produktumstellungen profitabel um – mit vernetzter Lieferketten- und Geschäftsplanung in drei Schritten.
Produktumstellungen werden für Supply Chain Planner immer häufiger. Einige sollen auf Anfragen des Vertriebsteams hin den Absatz steigern – beispielsweise durch Produktüberarbeitungen, limitierte Auflagen oder kundenspezifische Angebote –, andere sind aufgrund von regulatorischen Änderungen oder Kostensenkungsmaßnahmen erforderlich.
Es gibt zwei Formen von Produktumstellungen. Bei einer einfachen Umstellung, beispielsweise einer Änderung der Grafik auf einer Produktverpackung, kann der eindeutige Universal Product Code (UPC) oft unverändert bleiben. Dadurch werden Herausforderungen in den Bereichen Lieferkette und Logistik gemindert. Was jedem Supply Planner Angst einjagt, ist eine sogenannte „harte Umstellung“, bei der aufgrund von Materialänderungen ein neuer UPC erforderlich wird. Dies birgt das Risiko von Überbeständen und Abschreibungen, wenn der Kunde damit beginnt, den neuen Artikel zu bestellen.
Ich habe bei Produktumstellungen schon alle möglichen Ergebnisse gesehen: von gut über schlecht bis hin zu katastrophal. Bei einer umfassenden Produktumstellung konnten Unternehmen über 1 Mio. US-Dollar an geplanten Abschreibungen einsparen. Wird das SKU-Management hingegen vernachlässigt, können schnell Überbestände im Wert von mehreren Hunderttausend Dollar entstehen.
Der Schlüssel zum Erfolg? Kein Hexenwerk – sondern eine enge, abgestimmte Planung zwischen Supply-Chain- und Vertriebsteams. Um die Umstellung von Produkten profitabel durchzuführen, sollten Sie drei entscheidende Schritte befolgen.
Schritt 1: Legen Sie ein klares Übergangsdatum fest
Teilen Sie Ihren Kunden das Übergangsdatum unverzüglich mit, sobald der Hersteller eine Umstellung plant. Als Beschaffungsplaner müssen Sie hier Maßnahmen ergreifen, um die folgende Falle zu vermeiden: die Annahme, dass die Nachfrage bis zum Umstellungsdatum stabil bleibt.
Wie Sie werden auch die Einzelhändler im Vorfeld des Umstellungsdatums damit beginnen, ihre Bestände an alten Produkten sowohl in den Geschäften als auch in den Vertriebszentren abzubauen. Sie werden keine Bestellungen mehr für das alte Produkt aufgeben.
Treffen Sie sich mit Ihrem Absatzplaner und stellen Sie sicher, dass er seine Prognosen und statistischen Planungsmodelle anpasst, um die Nachfrage mit dem Näherrücken des Umstellungstermins zu reduzieren und so einen Überbestand an bald veralteten Produkten zu vermeiden.
Schritt 2: Arbeiten Sie unternehmensweit zusammen
Als Supply Planner gilt es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Servicegrad, Lagerverfügbarkeit und der Vermeidung von Überproduktion und Verschwendung zu finden. Bei einer komplexen Produktumstellung, bei der mehrere Artikel betroffen sind, bringt jedes einzelne Produkt ein eigenes, zufällig entstandenes Nachfragemuster mit sich. Nicht alle SKUs werden sich gleichzeitig oder im selben Tempo verkaufen.
Deshalb ist in dieser Phase eine kollaborative Geschäftsplanung entscheidend. Arbeiten Sie mit Ihrer Produktionsstätte oder Ihrem Lieferanten zusammen, um frühzeitig vor dem Umstellungstermin Lagerbestände der neuen Artikel aufzubauen. Dieser Schritt stellt sicher, dass Sie eine Lösung parat haben, falls der Bestand eines auslaufenden Artikels früher als erwartet erschöpft ist. So können Sie rechtzeitig auf den neuen Artikel umstellen und die Auslieferungsquote für Ihre Kunden aufrechterhalten.
Zudem ist eine enge Abstimmung mit dem Vertrieb entscheidend, damit alle Kunden rechtzeitig über die erforderlichen Stammdaten – einschließlich der UPCs – verfügen und reibungslos auf die neuen Produkte umsteigen können.
Schritt 3: Alle Beteiligten auf dem Laufenden halten
Der letzte Schritt ist entscheidend – er sorgt nicht nur für weniger Abfall, sondern auch für zufriedene Kunden. Führen Sie mehrmals pro Woche kurze Stand-up-Meetings durch, an denen Sie als Beschaffungsplaner gemeinsam mit dem Absatzplaner sowie Kollegen aus Vertrieb und Marketing teilnehmen.
Ziel ist es, den Status der Bestandsplanung regelmäßig zu überprüfen. So können Sie Ausnahmen verwalten. Markieren Sie alle Artikel, die früher als geplant auslaufen, und arbeiten Sie eng mit dem Vertrieb zusammen, damit dieser die Kunden frühzeitig informieren kann, falls ein vorzeitiger Übergang zum Nachfolgeprodukt erfolgt.
Die Besprechung bietet zudem eine wertvolle Gelegenheit, gemeinsam mit dem Vertrieb Lösungen für Artikel mit überhöhten Lagerbeständen zu erarbeiten und proaktiv neue Absatzmöglichkeiten zu identifizieren. Anaplan unterstützt diesen Prozess mit ausnahmebasiertem Reporting und Echtzeit-Szenariomodellierung. So können funktionsübergreifende Teams fundierte Geschäftsentscheidungen treffen –
und Produktumstellungen sind für Supply-Chain-Planer kein Grund mehr zur Sorge. Ganz im Gegenteil: Mit der kollaborativen Planung und der KI-gestützten Szenariomodellierung von Anaplan wird die Supply Chain zum Erfolgsfaktor. Auch Sie können den Tag retten und 1 Mio. US-Dollar in die Kasse spülen.